Lauflänge 71 cm (28"), Schaftlänge 36 cm (14,2"), Gesamtlänge 113 cm (44,5"), Choke 1/2 & voll (M & F), Gewicht 3,0 kg, Baujahr nicht ersichtlich, britischer Beschuss, restauriert zu Zustand 2-3
glatte Schiene, doppelter Laufhaken mit Purdeynase, Läufe eingelegt mit Herstellername und "The Premier, 78 Shaftesbury Avenue London", Vorderschaft mit Anson-Drücker, Auszieher, rückspringende Hahnschlosse mit vorliegenden Federn, mit Arabebesken graviertes System und verzierten Muscheln, delfinförmige Hahnen, Doppelabzug mit dezentem Ausweichzüngel, englischer Öl-Schaft mit Tropfen und verschnittenem Schaftende. Urprünglicher Birminghamer Proof und Londonder View Mark sowie ein späterer Brimingham View Mark, was auf die Überarbeitung dieser Waffe mit niedriger Seriennummer hindeuten lässt. Die Seriennummer lässt 1868 vermuten, zumal die Scott Spindle damals bereits entwickelt war. Die Laufmarkierung deuten auf einen später im eigenen Haus adaptierten Lauf hin.
Gegründet 1840 ursprünglich durch William Scott. Die Zusammenarbeit mit seinen Bruder Charles und später auch den Söhnen seiner Brüder war namensgebend für W. & C. Scott & Son. Das Familienunternehmen steht wie kaum ein anderes für bedeutende Entwicklungen und Erfolge im 19. Jahrhundert. In der vielfachen Qualitätsdebatte hinsichtlich der Erzeugnisse aus London oder Birmingham steht W. & C. Scott & Son als herausragendes Beispiel für Qualität aus Birmingham. Zugleich hatte das Unternehmen in späteren Jahren für die besten Stücke einen Londoner Beschuss vorgesehen. Eine Vielzahl an Waffen, unterschiedlicher Qualität, sowie Auftragsarbeiten für andere Anbieter bis hin in die USA wurden durch W. & C. Scott & Son hergestellt. Die besten Stücke, "A" Qualitäten, behielt man sich vor, stets unter eigenen Namen zu veräußern. Neben der Fertigung geht auch eine Reihe an Patenten auf das Unternehmen zurück. Unvergessen bleibt W & C. Scott & Son für ihr Patent der Scott Spindle (No. 2752, 25.10.1865). Hier handelt es sich um nichts Geringeres als den oberen Hebel (Schlüssel, top lever) mit welchem bis heute typischerweise die meisten Flinten und auch andere Kipplaufwaffen geöffnet werden. 1897 kam es zur Fusion mit Philip Webley & Son, ebenfalls aus Birmingham. Daraus entstand die Webley & Scott Revolver & Arms Company, bis heute bekannt unter dem späteren Namen Webley & Scott Ltd.
Sparte: Flinten